Befindet sich der Euro im Krieg?

Das Gefühl hat man, wenn man die nachfolgenden Schlagzeilen liest. „Wir werden alles tun, was für die Verteidigung des Euros nötig ist“.
Angesichts der anhaltenden Spannungen in der Euro-Zone suchen die beiden größten Euro-Länder Deutschland und Frankreich demonstrativ den Schulterschluss.Beide wollen auf dem EU-Gipfel nach den Worten von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht nur ein „klares Signal“ für einen starken Euro aussenden, sondern auch die Steuerpolitiken beider Staaten annähern. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy kündigte an: „Wir werden alles tun, was für die Verteidigung des Euros nötig ist.“ Dessen ungeachtet bereitet sich Spanien darauf vor, höhere Zinsen für neue Staatsanleihen zahlen zu müssen. Irland kündigte an, EU-Finanzhilfen Anfang 2011 anzapfen zu wollen.

Zudem wollen Deutschland und Frankreich eine von Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker angestoßene Debatte über die Einführung gemeinsamer Eurobonds zur Finanzierung verschuldeter Euro-Staaten beenden. Statt die Zinsen für Kredite in der Euro-Zone zu vereinheitlichen, schlagen beide Staaten vor, lieber für mehr Kohärenz durch eine Angleichung der Wirtschafts- und Finanzpolitik zu sorgen. Dazu haben beide Finanzministerien bereits eine Projektgruppe eingesetzt, die bis Frühsommer 2011 Vorschläge vorlegen soll.