Der Winter kommt … und der Ölpreis steigt natürlich

Mit dem frostige Winterbeginn sowie starker Nachfrage aus China ist der Ölmarkt in Bewegung gekommen. Vieles spricht in den kommenden Monaten für weiter steigende Notierungen.Mit Notierungen über 90 US-$ je Barrel ist für das Nordsee-Öl Brent das bisherige Jahreshoch in Griffweite gerückt. Der strenge Winterbeginn beiderseits des Atlantiks und hohe Nachfrage aus China lieferten den Treibstoff für die jüngsten Anstiege. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen gilt unter Marktexperten auch ein Ausbruch aus dem seitwärts gerichteten Trendkanal, in dem sich der Ölpreis seit über einem Jahr bewegt, als sehr wahrscheinlich. Damit stünde die 100 $-Marke als nächstes Ettapenziel auf dem Programm.

Im November hat ein Anstieg der Nettoimporte Chinas um über ein Viertel verglichen mit dem Vormonat für einen Nachfrageschub gesorgt. Hintergrund war die Verknappung von Diesel im Reich der Mitte. Nun versucht die Regierung mittels höherer Treibstoffpreise die Dieselproduktion anzuheizen, um den Mangel an Angebot auszugleichen. Bereits vor dem verstärkten Käufen Chinas auf dem Weltmarkt kam es zu ungewöhnlichen Gegebenheiten am Ölmarkt. Die Reserven der OPEC-Staaten waren Ende des dritten Quartals entgegen des üblichen Anstiegs vor der kalten Jahreszeit in der Nordhalbkugel um 11,5 Millionen Barrel gefallen.

Dreistellige Kursziele

Für das nächste Jahr erwartet Goldman Sachs einen durchschnittlichen Ölpreis von rund 100 $, 2012 sollen es zehn Prozent mehr werden. Kurzfristig zurückhaltender zeigt sich JPMorgan mit einer Prognoseerhöhung auf 93 $ für 2011, im Folgejahr sieht Analyst Lawrence Eagles Rohöl sogar bei 120 $. „Die OPEC wird schrittweise höhere Einkünfte brauchen, um die steigenden sozialen, Investitions- und Energiekosten decken zu können“, wird er von Bloomberg zitiert. „Wenn es die Weltwirtschaft verkraftet, wird sie die geduldete Preisspanne sowohl 2011 als auch 2012 steigen lassen.“