Die Fondsanalyse zum NPL-Fonds

Wir haben uns die aktuelle Fondsanalyse zum NPL-Fonds einmal angeschaut (im Internet einsehbar). Neben „allgemeinen Textteilen“ sind auch interessante Hinweise enthalten. Zunächst einmal fallen bei diesem Fonds fast 16% Vertriebskosten (inkl. Agio, das der Kunde zahlt) an. Hinzurechnen muss man dann auch nochmals die Kosten des Servicings usw. So muss der Initiator dann aus unserer Sicht eine Mindestrendite von 30% erwirtschaften. Viel wichtiger erscheint uns der Hinweis auf die Marktgröße des NPL-Markts, die am Markt gehandelt wird. Hier ist ein Volumen von 6 Milliarden von 2007 benannt (Transaktionsvolumen). Dies unterstellt, würde der Initiator hier 50% des Marktes beherrschen. Da es ja, schaut man in die Liste des Bundesverbandes Kredit und Servicing, durchaus namentlich bedeutendere Unternehmen gibt, sei die Frage erlaubt: „Kann das denn sein?“ Irgendwie fehlt mir da die Plausibilität des Ganzen. Zusätzlich handelt es sich um ein im Jahre 2009 gegründetes Unternehmen, die Personen seien aber erfahren. Das ist ja schon mal ein gewichtiger Hinweis, aber selbst nach längerem „googeln“ finde ich da eigentlich nichts im Vergleich zu anderen Fondsinitiatoren. Zusätzlich erfolgt der Hinweis auf die IRR–Rendite, aber nach Steuern? Nun kann eine IRR-Rendite durchaus niedriger sein als die genannten 10%. Aber da wir die Angaben des Initiators für seriös halten, gehen wir mal von diesen 10% aus. Dies bedeutet doch letztlich ca. 14% vor Steuern. Also zählen wir nochmals zusammen: 10,9% Vertriebskosten (Agio zahlt ja der Kunde), 14% Rendite plus Kosten – kommen wir wieder auf mindestens 30% Rendite. Hierzu, ob dies aus seiner Sicht möglich ist, nimmt der Fondsanalyst leider keine Stellung.

Was mir hier ganz klar fehlt, ist auch der Nachweis, dass der Initiator wirklich Zugriff auf die NPL-Pakete hat und zumindest dem Analysten nachgewiesen hat sowie wer diese Pakete letztlich bewertet und wie. Nicht zu Unrecht weist der Fondsanalyst in seiner Analyse auf die Schwierigkeiten der Evaluierung solcher Pakete hin.

Die Frage, die sich sicherlich auch stellt ist, was passiert – theoretisch angenommen-, wenn das Geld eingesammelt ist und dann kein Paket auf dem Markt zu den gedachten Bedingungen verfügbar ist? Wird das Geld dann an den Zeichner zurückgezahlt? Wird der Fonds verlängert, bis ein Paket da ist? Was passiert, wenn der Wert nicht richtig eingeschätzt wurde?

Meine Empfehlung an jeden, der sich für den Fonds interessiert, ist die Analyse zu lesen, und eigene Fragen an den Analysten zu stellen. Dieser wird sicher gern antworten. Fragen, über die wir gern mit Ihnen diskutieren wollen. www.taskforcenpl.de