Takko eine Cashcow?

Der US-Finanzinvestor Advent International kann beim Verkauf der Billig-Textilkette Takko auf Einnahmen in Milliardenhöhe hoffen.

Die beiden verbliebenen Interessenten seien bereit, 1,25 Mrd. Euro für das Unternehmen aus Telgte in Westfalen zu zahlen, sagten mehrere Personen aus dem Umfeld der Bieter am Freitag. Dieser Preis entspricht dem Zehnfachen des operativen Gewinns und damit genau dem Unternehmenswert, den Banker ermittelt haben.

Im Rennen um Takko sind den Kreisen zufolge noch die beiden Finanzinvestoren Apax Partners und EQT. Beide wollten bis zum Ablauf der Frist am Freitagabend ein Gebot abgeben. Ein Konsortium um die Beteiligungsfirmen TPG und PAI Partners sei dagegen mittlerweile ausgeschieden. Offen ist aber weiterhin, ob am Ende einer der Investoren den Zuschlag erhält. Denn der Takko-Eigentümer treibt parallel die Vorbereitungen für einen Börsengang voran, der um Ostern herum über die Bühne gehen könnte, wie einer der Insider erklärte. So könnte Advent nur teilweise aussteigen und später für den Rest möglicherweise noch mehr erlösen. Welcher Weg Advent einschlage, werde in den nächsten Wochen entschieden.

Der Investor hatte Takko 2007 für rund 770 Mio. Euro vom Private-Equity-Haus Permira übernommen. Die Wachstumsaussichten und die Unempfindlichkeit von Discountern gegen Konjunkturschwankungen machen Takko nun offenbar aber auch für einen dritten Käufer aus der Beteiligungsbranche attraktiv. Takko hat im Geschäftsjahr 2009/10 (Ende April) brutto mehr als 900 Mio. Euro umgesetzt.