Drohungen aus den USA an Wikileaks

US-Generalstabschef Mike Mullen hat das Internet-Enthüllungsportal Wikileaks davor gewarnt, weitere geheime Dokumente zu veröffentlichen.
Dies sei „extrem gefährlich“, sagte Mullen laut einer Mitschrift des Fernsehsenders CNN.

Er hoffe, dass die Verantwortlichen bei Wikileaks an einen Punkt kämen, an dem sie über ihre Verantwortung für das Leben anderer nachdächten, die sie in Gefahr brächten, fügte Mullen hinzu. Durch die Veröffentlichung von Geheimdokumenten würden nicht nur US-Soldaten gefährdet, sondern auch andere Menschen, die für die US-Armee arbeiteten, ob in Afghanistan oder in anderen Ländern. Mullen äusserte sich in ein einem Interview mit CNN, das am Sonntag ausgestrahlt werden soll. Der Sender veröffentlichte am Freitag schriftliche Auszüge davon.

Wikileaks hat angekündigt, sehr bald hunderttausende diplomatische US-Geheimdokumente zu veröffentlichen. Wie am Freitag bekannt wurde, warnten die USA offenbar unter anderem Israel, die Türkei und mehrere skandinavische Länder vor der anstehenden Veröffentlichung.

Die israelische Zeitung „Haaretz“ zitierte einen hohen israelischen Regierungsvertreter mit der Aussage, die USA hätten Israel über drohende Unannehmlichkeiten im Zuge der Herausgabe gewarnt. Es gehe um Dokumente der US-Botschaft in Tel Aviv.