Reicher Russe schafft neuen Konzern – Konkurrenz zu Kali + Salz?

In Russland entsteht in wenigen Monaten der weltweit zweitgrößte Kali-Produzent. Damit erwächst dem Kasseler K+S-Konzern, der aktuellen Nummer vier der Branche, bald ein schlagkräftiger Konkurrent. Der russische Kali-Hersteller Uralkali will für 1,4 Milliarden Dollar 20 Prozent am Konkurrenten Silvinit übernehmen, wie der Konzern am Montag mitteilte. Uralkali und Silvinit sind die größten Kali-Produzenten Russlands. Beide Unternehmen werden de facto bereits von dem russischen Milliardär Suleiman Kerimow kontrolliert. Unlängst hatten ihm nahestehende Investoren gut 44 Prozent an Silvinit erworben. Da Kerimow mit zwei Partnern selbst 53,2 Prozent an Uralkali erwarb und zudem bereits 25 Prozent an Silvinit besitzt, war es für Experten nur noch eine Frage der Zeit, bis beide Konzerne verschmolzen werden.

Ministerpräsident Wladimir Putin wurde Mitte des Monats über das Vorhaben informiert. Ohne die Zustimmung des Ministerpräsidenten kommen in Russland keine großen Fusionen oder Übernahmen im Rohstoffsektor zustande. Kali ist neben Phosphat und Stickstoff einer der drei Hauptbestandteile von Düngemitteln. Weltweiter Branchenführer ist die kanadische Potash. Uralkali und Silvinit produzieren zusammen pro Jahr elf Millionen Tonnen Kali. Branchenprimus Potash brachte es zuletzt auf zwölf Millionen Tonnen im Jahr. Die deutsche K+S kam auf etwa acht Millionen Tonnen.